Anzahl Duschen, Toiletten und Praxis

Wie viele Duschen und Toiletten brauche ich?

Im dritten Teil unserer kleinen Planungslehre für Fitnessstudios, geht es darum den Naßbereich zu planen. Wieviele Duschen und wieviele Toiletten brauche ich und wie ordne ich alles an, damit in der Praxis alles reibungslos funktioniert.

Anzahl Duschen

Auch bei der Anzahl der Duschen gehst du bei der Planung von der maximalen Anzahl der Besucher aus. Hier rechnest du mit einer Dusche je zehn Spinde. In unserem Beispiel sind das 80 Spinde geteilt durch zehn gleich acht Duschen. Diese acht Duschen verteilst du auf vier Duschen bei den Damen und vier Duschen bei den Herren.

Die Damen duschen weniger häufig im Studio, dafür ist das Aufkommen nach den Kursen höher, so dass bei der Aufteilung der Duschen keine Unterschiede zwischen Damen und Herren gemacht werden.

Anzahl Toiletten

Für die Anzahl der Toiletten gibt es leider keine verlässliche behördliche Vorschrift oder Regelung. Je nach Genehmigungsbehörde werden unterschiedliche Vorschriften und Verordnungen herangezogen. Zum Teil wird die Sportstättenverordnung, zum Teil die Versammlungsstättenverordnung oder auch schon mal die Arbeitsstättenverordnung zitiert. Eine verlässliche Empfehlung, wie viele Toiletten gefordert werden gibt es nicht. Als Orientierungshilfe kann hier die Arbeitsstättenverordnung diene. Ersetze die Anzahl der Beschäftigten durch die Anzahl der Besucher. Orientiere dich hier an dem Durchschnittswert der Besuche pro Monat. Dies sind übers Jahresmittel zwischen 3,8 und 4,2 Besuche pro Monat je Mitglied. Bei tausend Mitglieder also rund 4000 Besuche und durchschnittlich 133 Besucher pro Tag. Nach untenstehender Tabelle acht Toiletten/Urinale. Drei für die Damen und zwei Toiletten und drei Urinale für die Herren.

Je nach Planungsbehörde kann zusätzlich noch ein Behinderten-WC gefordert werden.

Abläufe und Praktisches

Die passende Raumgröße und stimmige Raumproportionen sind sehr wichtig, weil dadurch die Raumeffizienz positiv gestaltet wird. Die Zu- und Anordnung der Flächen untereinander, sowie die Lauf- und Verkehrswege bestimmen die Effizienz der innerbetrieblichen Abläufe.

Eingangsbereich

Der Eingangsbereich ist der Ausgangspunkt für den Interessenten und für das Mitglied. Hier checkt das Mitglied ein und der Interessent erfährt den ersten Kontakt mit dem Studio. Der Bereich muss für Außenstehende direkt erkennbar sein, und der Mitarbeiter im Check-In sollte den Eingangsbereich immer gut im Blick haben.

Anordnung Kursraum und Damenumkleide

In vielen Anlagen hielt man es für eine gute Idee, den Zugang zum Kursraum in unmittelbarer Nähe zu den Damenumkleiden zu platzieren, damit die Kursteilnehmerinnen nicht durch das gesamte Studio laufen müssen. Auf den ersten Blick vielleicht eine gute Idee. Auf den zweiten Blick ist die Idee nicht mehr ganz so gut.

Die Teilnehmerinnen eines Kurses kommen ins Studio, ziehen sich um, gehen direkt rüber in den Kurs, nach Kursende zurück in die Umkleide und sind wieder verschwunden, ohne irgendwelche weitere Kontaktpunkte mit der Trainingsfläche und weiteren Angeboten in der Anlage zu haben, genauso wenig mit anderen Mitgliedern oder Trainern/Mitarbeitern.

Im vorliegenden Beispiel kommt noch hinzu, dass die Mitglieder, die auf den nächsten Kurs warten, den Zugang zur Umkleide behindern.

In Supermärkten sind die Produkte so platziert, dass die Kunden möglichst alle Regalreihen einmal durchlaufen und auf jeden Fall einmal bis in den hinteren Bereich geführt werden.

Versuche das Gleiche auch in deinem Studio bei der Raumplanung zu realisieren. Ideal ist es, wenn die Besucher bei jedem Besuch mit allen Bereichen möglichst einmal in Kontakt kommen. Das heißt zwischen Umkleide und Kursraum sollte der Weg an der Trainingsfläche, am Bistro und an deinen weiteren Zusatzangeboten vorbeiführen.

Anordnung der Umkleiden, Duschen und WC

Wenn du in der glücklichen Lage bist, dein Studio komplett neu zu planen, achte darauf, die Nassbereiche möglichst kompakt zu halten, räumlich nebeneinander anzuordnen und die Warmwasserversorgung und Technik nicht unnötigerweise ans andere Ende des Studios zu legen.

In folgendem Beispiel liegen alle Nassbereiche über die gesamte Anlage verstreut. Das führt zu langen und kostspieligen Installationssträngen zu den einzelnen Abnahmestellen.

Auch bei guter Isolierung geht auf dem Weg zum Verbraucher Energie verloren. Im zweiten Beispiel liegen die Nassbereiche und der Technikraum mit der Warmwasseraufbereitung kompakt zusammen. Das spart dir in der Erstellung und im späteren Betrieb erheblich Kosten.